Stationsäquivalente Behandlung (StäB)

– Akutbehandlung im häuslichen Umfeld von Menschen in psychischen Krisensituationen

Das Zentrum für Seelische Gesundheit in Groß-Umstadt bietet seit Februar 2021 einen neuen Weg der Akutbehandlung im häuslichen Umfeld („Home-Treatment“) an. Die Abkürzung StäB steht für stationsäquivalente Behandlung. Diese Behandlungsform stellt eine Alternative zur herkömmlichen vollstationären Krankenhausbehandlung (d.h. medizinische, diagnostische, psychiatrische, psychosoziale und ergotherapeutische Maßnahmen) dar. Ein multiprofessionelles Team unter fachärztlicher Leitung führt die Behandlung mit mindestens einem persönlichen Kontakt pro Tag durch, bei Bedarf finden weitere telefonische oder persönliche Kontakte statt. 

Es werden vor allem Menschen mit Psychosen, depressiven Erkrankungen sowie schweren Angst- und Zwangserkrankungen behandelt, aber auch Menschen mit Demenzerkrankungen können in die StäB aufgenommen werden.  Die Aufnahme abhängigkeitserkrankter Patienten wird vor dem Hintergrund somatischer Komplikationen, der Notwendigkeit eines schützenden Rahmens und alternativer Behandlungsmöglichkeiten geprüft. 

Vorteile einer StäB

können sein:

  • Alternative zur vollstationären Aufnahme bei akuten psychiatrischen Problemen, insbesondere wenn der Betroffene nicht in ein Krankenhaus möchte
  • Verkürzung der Dauer vollstationärer Aufenthalte bei Betroffenen mit akuten Erkrankungen, so dass der Bezug zum Alltag besser erhalten bleibt
  • Mögliche Reduktion von Zwangsmaßnahmen
  • Bessere Einbeziehung des häuslichen Umfeldes

 

Bei Bedarf kann die StÄB auf Krisenbetten in der Klinik zurückgreifen und die StÄB kann zur Verkürzung einer vollstationären Behandlung führen und die Akutbehandlung in diesem Rahmen bis zur ausreichenden Stabilisierung im häuslichen Umfeld begleiten. 
Vor einer Aufnahme zur Behandlung wird in der Regel ein Vorgespräch geführt. Das kann persönlich im Zentrum oder bei den Betroffenen zu Hause erfolgen, alternativ auch telefonisch. 

Therapiebausteine der StÄB

 

Unsere Therapiebausteine und begleitende Angebote sind,

  • Tägliche Einzelkontakte
  • Alltagsbegleitung und -training
  • Wöchentliche Visite im häuslichen Umfeld
  • Gruppen- und Bewegungsangebote
  • Regelmäßige bezugspflegerische Kontakte
  • Bei Bedarf ergotherapeutische und sozialarbeiterische Angebote im häuslichen Umfeld oder an anderen Orten
  • Familien- und Angehörigengespräche
  • Psychopharmakologische Behandlung
  • Somatische Basisversorgung (Blutentnahmen, EKG etc.)
  • Psychoedukative Wissensvermittlung / Beratungsgespräche
     

Weiterbehandlung

können sein:

Nach gewonnener Stabilität und Erreichung einer stützenden Alltagsstruktur durch den Betroffenen, kann eine notwendige längerfristige Therapie im teilstationären oder ambulanten Setting begonnen oder weitergeführt werden. Sollte Bedarf für eine Weiterbehandlung bestehen, werden gemeinsam weitere Behandlungsmöglichkeiten erschlossen und frühzeitig geplant. 


Ansprechpartner

Oberärztliche Leitung

Jens Edinger

Pflegefachkraft

Riccardo Biedebach

Ansprechpartner für die Stationsäquivalente Behandlung (StäB)


Fachärztliche Leitung
Jens Edinger

Pflegefachkraft
Riccardo Biedebach

Fon 0 60 78 / 79 - 2916
Mail staeb@kreiskliniken-dadi.de


Anschrift

Zentrum für Seelische Gesundheit
Chefarzt
Prof. Dr. med. Thomas Wobrock
Krankenhausstr. 7
64823 Groß-Umstadt